20.10.2024
17:00 Uhr
Christoph-Friedrich-Baehrens-Straße 7, 58540 Meinerzhagen
Dreiundzwanzig Kriege haben Frankreich und Deutschland in den letzten vierhundert Jahren geführt. Für den jungen Ulrich Wickert war Krieg mit Frankreich etwas ganz Normales. Wickert erzählt entlang seiner Biografie, wie die Freundschaft der einstigen »Erbfeinde« schließlich zur Europäischen Union führte. Als Journalist erlebte er persönlich, wie französische Präsidenten sich mit deutschen Kanzlern anfreundeten oder miteinander fremdelten. Er lernte sie alle kennen und erzählt unterhaltend auch von deren menschlichen Schwächen. Ulrich Wickert wirbt in seinem neuen Buch sehr entschieden für diese zentrale Säule eines starken Europas.
»Als Optimist glaube ich: Ein Krieg zwischen den ehemaligen ›Erbfeinden‹ Deutschland und Frankreich ist ›out‹, ist Geschichte. Wir erinnern uns zwar an die Vergangenheit, und das ist auch gut so, aber in der Erinnerung zu verharren bedeutet stets auch, in Verblendungen verhaftet zu sein. Doch in beiden Ländern muss viel mehr in die Zukunft Europas investiert werden. Das fängt beim Engagement für die deutsch-französische Verständigung an. Derzeit lernen immer weniger Schüler Französisch oder Deutsch. Zu wenig wird die Kultur der Nachbarn unterrichtet. Ich halte das für verhängnisvoll. Aber der Weg, den ich in den letzten Jahrzehnten mitgegangen bin, macht Mut. Ich wage zu sagen: Es gibt in der Geschichte kein Beispiel für eine solch rasante Entwicklung von einer ›Erbfeindschaft‹ hin zu dauerhaftem Frieden und Freundschaft nicht nur zwischen zwei Ländern, sondern in Europa. Und ein Ende dieser positiven Entwicklung ist nicht in Sicht.«
Ulrich Wickert
Ullrich Wickert ist ein deutscher Journalist, Fernsehmoderator und Autor. Er wurde am 2. Dezember 1942 in Tokio, Japan, geboren, da sein Vater Diplomat war. Wickert ist vor allem bekannt als langjähriger Moderator der Nachrichtensendung „Tagesthemen“ im Ersten Deutschen Fernsehen (ARD), eine Position, die er von 1991 bis 2006 innehatte.
Wickert studierte Politikwissenschaften und Rechtswissenschaften und begann seine journalistische Karriere beim Süddeutschen Rundfunk. Neben seiner Tätigkeit als Moderator war er auch als Auslandskorrespondent tätig, unter anderem in den USA und Frankreich. Seine Berichterstattung und Moderation sind geprägt von einem sachlichen und ruhigen Stil.
Nach seiner Zeit bei den „Tagesthemen“ widmete sich Wickert vermehrt dem Schreiben und veröffentlichte mehrere Bücher, darunter Kriminalromane und Sachbücher. Er ist für seinen scharfsinnigen Blick auf gesellschaftliche und politische Themen bekannt und engagiert sich auch in verschiedenen sozialen Projekten. Wickert wurde für seine journalistische Arbeit mehrfach ausgezeichnet.
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